Abenteuer Kommunikation

An der S-Bahn, die wartend auf dem Gleis steht, steht „bitte nicht einsteigen“, desgleichen an der Anzeige über dem Bahnsteig. Da ich dringend zur Arbeit muß und alle S-Bahnen dorthin von diesem Gleis fahren, frage ich die Mitarbeiterin auf dem Bahnsteig, warum man hier nicht einsteigen dürfe und ob da noch ein Zug fährt. Sie starrt mich von einem halben Meter unter mir an, als wäre ich der Hundehaufen, in den sie getreten ist, und sagt: „Sie könn‘ hier nicht einsteigen, weil (gestikuliert übernachdrücklich zum Zug, damit auch ich Idiotin es verstehe) dat da dransteht!“ Ich frage noch einmal, ob vielleicht demnächst eine andere Bahn in die Richtung ginge, und sie sagt tierisch entnervt und in doppelter Lautstärke, als wäre ich nicht nur dämlich sondern auch noch taub: „Natürlich geht da’n Zuch. (verdreht die Augen) Die Bahn da fährt ja auch, aber erst in’n paar Minuten, solange könnse da noch nicht einsteing. Steht doch dran.“ Und geht augenrollend davon.
Tja. Ich stand einige Sekunden grübelnd am Gleis, und gerade, als ich beschloß, wagemutig illegal die S-Bahn zu betreten, die man offenbar erst in einer Minute betreten darf, änderte sich auch das Anzeigeschild.

Dann spielte und sang ich auf der Arbeit ein wenig vor mich hin, bis der erste Schüler kam, (ich arbeite ja derzeit an mehreren Liedern gleichzeitig) da öffnet plötzlich die Musikschuldirektorin mit fragendem Blick meine Zimmertür und sagt: „Oh, Sie sind es doch. Ich dachte, hier unterrichtet jemand Gesang.“ 😀

4 Kommentare to “Abenteuer Kommunikation”

  1. Bestusste.
    Sie sind überall.
    Man kann ihnen nicht entkommen.
    Und sie reiten gerne idiotische Prinzipien.
    Unheimlich, das…

  2. Ja, ungefähr das dürfte die Bahnarbeiterin auch gedacht haben… 😛

  3. Geht doch nix ueber prima Dienstleistung!
    Achnee, dafuer werden die ja nuech bezahlt, ich vergass 😉
    LG unbekannterweise aus der Ferne und Danke fuer den Schmunzler 🙂

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